Die tolle Knolle

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Auf dieser Seite gibt es Wissenswertes über Knoblauch und seine Verarbeitung und natürlich meine Lieblingsrezepte mit ordentlich Knobi.

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Knoblauch, nicht nur gegen Vampire.

Draußen heulen die Wölfe den Vollmond an. Drinnen, in der Wirtsstube, taut das stocksteif gefrorene Knochengestell des umtriebigen Professors langsam auf. Während die Eiszapfen an Nase und Bart tropfen, wandert das Auge des Meisters zur rauchigen Decke: überall Knoblauchzöpfe!

Knoblauch als Schutz vor Vampiren. Graf Dracula ist nahe!

Wer erinnert sich nicht an diese Szene aus Roman Pulanskis Kultfilm "Der Tanz der Vampire"?

Bram Stoker, bis dahin erfolgloser amerikanischer Schriftsteller mittelmäßiger Groschenromane, war schon etwa sechzig, als ihm um die Jahrhundertwende die unheimliche Geschichte vom Grafen Dracula einfiel. Mit einem Schlag wurde der Schöpfer des blutsaugenden "Untoten" mit der tiefen Abneigung gegen Knoblauch weltberühmt.

Nach seinem Buch wurden unzählige Filme gedreht. Der Ungar Bela Lugosi spielte als erster den blassen Halsbeißer im Abendanzug mit rotschwarzer Pelerine. Noch berühmter wurde der Engländer Christopher Lee bei seinem Blutgeschäft in Technicolor, gefolgt von Filmfiesling Klaus Kinski als "Nosferatu".

Die Knoblauchabneigung von Graf Dracula, der sich ja hin und wieder in eine Fledermaus verwandelt, scheint Bram Stoker den südamerikanischen Vampirfledermäusen abgeschaut zu haben. Diese gibt es wirklich. es ist eine Fledermausart (Desmodus rotundus), die mit ihren scharfen Zähnen Rinder, Pferde und Esel "zur Ader läßt" und deren Blut saugt. Um sie vor den Fledermausbissen zu schützen, reiben die brasilianischen Bauern ihre Haustiere mit Knoblauchsaft ein. Die Fledermäuse mögen das anscheinend nicht und beißen lieber anderswo.

Dass Knoblauch gegen Unglück schützen und Hexen und böse Geister aus den Häusern fernhalten sollte, glauben die Manschen nicht erst seit Dracula. Schon im Altertum war dies fest im Volksglauben verwurzelt, wie der römische Schriftsteller Plinius der Ältere berichtet.

Eine Knoblauchzehe, am Hals getragen, sollte den Menschen vor Gelbsucht, schwarzen Blattern und sogar der Pest schützen.

Die Bauern in Franken aßen früher am Tag Panthaleon, dem 27. Juli, Knoblauch, weil sie glaubten, dadurch das ganze Jahr hindurch von Krankheiten verschont zu sein. In Böhmen gab man am Heiligen Abend dem Haushund, dem Hahn und dem Gänserich Knoblauch zu fressen, damit sie stark und böse würden und den Teufel nicht fürchteten. Ein Knoblauchzopf im Stall aufgehängt, sollte Krankheiten vom Vieh abhalten.

Nach Zauberbüchern des 15. und 16. Jahrhunderts sind die Wunden von Degenstichen und giftigen Pfeilen mit Knoblauch zu behandeln. Mit Kamille und Feigenblättern zusammen zu einer Paste gestoßen, wird Knoblauch gegen Bisse von Ratten, Schlangen und tollwütigen Hunden empfohlen. "Kein giftig Tier verletzt den, der Knoblauch gegessen hat." (Lonicerus)

Doch auch für positiven Zauber war der Knoblauch gut. Im Mittelalter war Knoblauchsaft ein bevorzugter Liebestrank. Einer der Helden aus Bocaccios Decamerone schickte seiner Angebeteten Liebesknoblauch aus dem eigenen Garten, um ihre Gunst zu erringen - und hatte Erfolg.

Allheilmittel gegen Knoblauchduft?

Zu allen Zeiten haben die Menschen darüber nachgedacht, wie sie die eigene Lust am Knoblauch für ihre Umgebung erträglicher machen könnten:
Der Römer Plinius empfiehlt, Knoblauch bei Vollmond zu pflanzen, er hätte dann später weniger intensiven Geruch. Leonhard Fuchs schreibt: "Weinrautenblätter grün zerkäuet und gessen, nemmen den Gestanck deß Knoblauchs gewaltig hinweg."

In Italien zerkaut man ein paar Gewürznelken nach einem üppigen Knoblauchmahl, in Marokko schwört man statt dessen auf zerbissene Kardamom-Kapseln. In Rußland nimmt man Milch, Joghurt oder Kefir gegen den "Duft dabnach". An frisch zerkaute Petersilien- oder Minzenblätter glaubt man in der Türkei. Ein altes deutsches Hausmittel empfiehlt Kartoffelpüree. Ein frischer Apfel ist der Tipp aus Östereich. Am leichtesten machen es sich die Franzosen: Sie trinken ein paar Gläser Rotwein nach (und der steht sowieso auf dem Tisch).

Seien wir ehrlich: Es gibt nichts, was den Geruch von Knoblauch sofort und ganz nimmt. Am besten ist immer noch man nimmt den Knoblauchduft, als zum Knoblauchgenuß gehörend, hin. Wer den Duft des Knoblauchs ganz vermeiden möchte, dem ist nur eins zu raten: keinen Knoblauch zu essen. Aber wer möchte das schon?

 

Knoblauch, richtig behandelt

Die Knoblauchknolle oder -zwiebel setzt sich aus mehreren Tochterzwiebeln zusammen. Jede Zeheist von einer trockenen, weißen bis rötlichen Schale umgeben. So dekorativ die Zöpfe aus ganzen Knoblauchzwiebeln auch sind, man sollte bei normalem Knoblauchverbrauchnur einzelne Knollen kaufen, damit man immer pralle saftige Zehen zur Verfügung hat.
Wie gesund und alt man durch Knoblauch wird ist ein anderes Thema, feststehen jedenfalls seine Nährwerte.

100g Knoblauch enthalten: 142 Kilokalorien, 3593 Kilojoule, 6,5g Eiweiß,
                                           28,5g Kohlenhydrate, 0,12g Fett, 1,8g Ballaststoffe

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Seit einigen Jahren wird junger Knoblauch auch bei uns angeboten. Er sieht wie feinste Frühlingszwiebeln aus, ist zart rosa oder etwas violett gefärbt. Geputzt und gewaschen wird er roh zu Gegrilltem oder zur Kalten Platte gegessen. Eventuell in Salz dippen.

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Knoblauch abziehen: Die Zehe unter die Klinge eines schweren Messers legen. Mit der Faust auf die Klinge schlagen, damit die feste Haut der Knoblauchzehe platzt. Danach läßt sie sich ohne Mühe entfernen. Im Handel werden auch so genannte "Knoblauchhexen" zum abziehen angeboten.
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Ältere Knoblauchzehen beginnen auszutreiben. Dies sieht man sofort beim halbieren der Zehe. Der zartgrüne Trieb muß entfernt werden, er macht sonst den Knoblauch bitter und penetrant.
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Ohne großen Aufwand lassen sich frische Knoblauchzehen mit einer dicken Messerklinge zerquetschen. Streuen sie etwas Salz dazu, dann rutscht der Knoblauch nicht weg.
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Ältere Zehen, die sich mit dem Messer nicht so gut quetschen lassen, oder größere Mengen stampft man am besten im Mörser. Geben sie die Zehen nacheinander hinein.
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Eine Knoblauchpresse wie diese ist praktisch, weil die Zähnchen im Griff die Rückstände nach dem Pressen aus den Löchern drücken. So ist das Gerät sofort wieder sauber.

Die Texte und Grafiken habe ich dem Buch "Köstlicher Knoblauch" von Mascha Kauka entnommen.